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Zimmerpflanzen gegen Schimmel im Bad: Natürliche Luftentfeuchter für ein gesundes Raumklima

Entdecke die besten Zimmerpflanzen gegen Schimmel im Bad. Erfahre, wie Grünlilie, Bogenhanf, Efeutute, Schwertfarn und andere Pflanzen Feuchtigkeit regulieren und das Raumklima verbessern.

Zimmerpflanzen gegen Schimmel im Bad: Natürliche Luftentfeuchter für ein gesundes Raumklima
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Lukas
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Ein dauerhaft feuchtes Badezimmer ist der ideale Nährboden für Schimmel – mit allen unangenehmen Folgen für Gesundheit, Optik und Bausubstanz. Zimmerpflanzen können hier als natürliche Luftentfeuchter und Luftreiniger wertvolle Unterstützung leisten und helfen, die Bildung von Schimmel im Bad deutlich zu reduzieren. Wichtig ist dabei die richtige Pflanzenauswahl, eine kluge Platzierung und eine pflegeleichte Routine, die gut in den Alltag passt.

Warum Schimmel im Bad so häufig ist

Nach dem Duschen oder Baden steigt die Luftfeuchtigkeit im Bad oft auf über 70 Prozent, teilweise deutlich höher. Bleibt diese Feuchtigkeit länger im Raum, kondensiert sie an kalten Flächen wie Fensterrahmen, Fugen oder schlecht gedämmten Außenwänden – dort siedeln sich dann Schimmelpilze an. Besonders gefährdet sind kleine, schlecht belüftete Bäder, innenliegende Bäder ohne Fenster und Räume, in denen zusätzlich Wäsche getrocknet wird.

Schimmelsporen können die Atemwege reizen, Allergien verstärken und unangenehme Gerüche verursachen. Deshalb lohnt es sich, neben klassischen Maßnahmen wie Lüften und Heizen auch auf natürliche Helfer zu setzen. Zimmerpflanzen, die Feuchtigkeit und Schadstoffe aus der Luft aufnehmen, sind hier eine sinnvolle Ergänzung und machen das Bad gleichzeitig optisch attraktiver.

Wie Zimmerpflanzen gegen Schimmel helfen

Zimmerpflanzen wirken auf zwei Weisen gegen Schimmel: Sie regulieren die Luftfeuchtigkeit und verbessern das Raumklima, indem sie Schadstoffe und teilweise auch Schimmelsporen aus der Luft filtern. Viele robuste Grünpflanzen nehmen mit ihren Blättern überschüssige Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft auf und speichern sie im Substrat. Später geben sie diese Feuchte dosiert wieder ab, sodass Feuchtigkeitsspitzen nach dem Duschen abgemildert werden.

Zusätzlich können bestimmte Pflanzen flüchtige organische Verbindungen und Schadstoffe aus der Luft herausfiltern, die in Reinigungsmitteln, Dichtstoffen oder Farben stecken. Ein gesünderes Raumklima kann indirekt die Schimmelbildung erschweren, weil sich Pilze in stark belasteter, schlecht belüfteter Luft besonders wohlfühlen. Wichtig ist jedoch: Pflanzen ersetzen keine grundlegenden Maßnahmen wie regelmäßiges Lüften, sondern unterstützen diese.

Die besten Pflanzen fürs Bad

Für das Badezimmer eignen sich vor allem Arten, die hohe Luftfeuchtigkeit lieben, mit eher wenig Tageslicht auskommen und insgesamt robust sind. Im Folgenden findest du besonders bewährte Zimmerpflanzen, die sich gut zur Schimmelprävention im Bad eignen und gleichzeitig dekorative Akzente setzen.

Setze am besten auf eine Kombination von zwei bis vier Pflanzen, je nach Größe deines Bades. So verteilen sich die Effekte im Raum, und du kannst unterschiedliche Ecken und Feuchtigkeitszonen abdecken – beispielsweise den Bereich direkt an der Dusche, den Fensterbereich und eine eher dunkle Ecke.

Grünlilie – pflegeleichter Feuchtigkeitsregler

Die Grünlilie (Chlorophytum comosum) zählt zu den beliebtesten Zimmerpflanzen gegen Schimmel, weil sie unkompliziert, robust und gleichzeitig sehr effektiv ist. Sie nimmt über ihre langen, schmalen Blätter Feuchtigkeit aus der Luft auf und speichert sie in ihrem Wurzelballen. Dadurch hilft sie, Feuchtigkeitsspitzen nach dem Duschen zu dämpfen, ohne selbst empfindlich auf wechselnde Luftfeuchtigkeit zu reagieren.

Besonders praktisch: Grünlilien sind extrem anpassungsfähig und gedeihen in hellen wie halbschattigen Bädern. Stelle sie am besten auf ein Regal, die Fensterbank oder in einen Hängetopf, damit sich die Blätter frei entfalten können. Achte darauf, dass die Erde gleichmäßig leicht feucht bleibt, aber nicht dauerhaft nass ist – Staunässe im Topf würde der Pflanze schaden und könnte selbst wieder Schimmel im Substrat begünstigen.

Bogenhanf – robuster Luftreiniger für feuchte Bäder

Bogenhanf (Sansevieria, auch Schlangenpflanze genannt) ist eine der robustesten Zimmerpflanzen überhaupt und eignet sich hervorragend für Bäder mit schwankender Luftfeuchtigkeit. Seine aufrecht wachsenden, fleischigen Blätter speichern Wasser und kommen mit längeren Trockenphasen gut zurecht. Gleichzeitig trägt der Bogenhanf zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit bei und ist für seine luftreinigenden Eigenschaften bekannt.

Da Bogenhanf auch mit weniger Licht zurechtkommt, ist er ideal für innenliegende oder eher dunkle Badezimmernischen. Gieße ihn nur sparsam – je nach Raumklima reicht oft ein Gießen alle zwei bis vier Wochen. Verwende eine gut durchlässige Erde, etwa eine Mischung mit Sand oder Kakteenerde, damit keine Staunässe entsteht. So arbeitest du mit der Pflanze aktiv gegen Schimmel, ohne neue Feuchtigkeitsprobleme in den Töpfen zu schaffen.

Efeutute – kletternder Allrounder für mehr Frische

Die Efeutute (Epipremnum aureum) ist eine schnell wachsende, rankende Zimmerpflanze, die sehr gut mit der feuchten Luft im Bad zurechtkommt. Ihre herzförmigen Blätter sorgen nicht nur für ein tropisches Ambiente, sondern tragen auch zur Feuchtigkeitsregulierung bei. Die Efeutute gilt außerdem als luftreinigend und kann verschiedene Schadstoffe aus der Raumluft reduzieren.

Im Badezimmer lässt sich die Efeutute hervorragend in Hängeampeln, auf hohen Regalen oder an Wandhaltern platzieren, von wo aus ihre Triebe dekorativ herabhängen. So nutzt du die vertikale Fläche, sparst Stellfläche am Boden und bringst Grün an Stellen, an denen sich besonders viel Dampf sammelt. Gieße mäßig und lasse die oberste Erdschicht zwischendurch leicht antrocknen. Auch regelmäßiges Besprühen der Blätter kann die Wirkung auf das Raumklima unterstützen.

Schwertfarn – natürlicher Luftbefeuchter mit Anti-Schimmel-Effekt

Der Schwertfarn (Nephrolepis exaltata) liebt hohe Luftfeuchtigkeit und fühlt sich im Badezimmer geradezu zuhause. Seine filigranen Wedel nehmen viel Feuchtigkeit aus der Luft auf und geben sie langsam wieder ab, was zur Stabilisierung der Luftfeuchtigkeit beiträgt. Gleichzeitig kann der Farn dazu beitragen, Schimmelsporen aus der Luft zu reduzieren, indem sie sich auf den Blattoberflächen absetzen.

Schwertfarne bevorzugen einen hellen bis halbschattigen Standort ohne direkte Mittagssonne. Im Bad eignet sich besonders eine Position in Fensternähe oder auf einem stabilen Regal, wo die Pflanze genügend Platz hat. Die Erde sollte stets leicht feucht, aber nicht tropfnass sein. Durch die Kombination aus hoher Luftfeuchte und regelmäßigem, aber vorsichtigem Gießen bleibt der Farn vital, ohne dass im Topf ein schimmelfreundliches Milieu entsteht.

Friedenslilie (Einblatt) – dekorativ und effektiv

Die Friedenslilie (Spathiphyllum), auch Einblatt genannt, verbindet dekorative Eleganz mit praktischem Nutzen im Kampf gegen Schimmel. Sie kommt gut mit feuchten Räumen zurecht und wird häufig für Badezimmer empfohlen, weil sie auch bei weniger Licht noch zuverlässig gedeiht. Ihre glänzenden, dunkelgrünen Blätter und weißen Blüten sorgen zusätzlich für einen edlen Look.

Die Friedenslilie nimmt ebenfalls Feuchtigkeit aus der Luft auf und kann das Raumklima verbessern. Achte auf gleichmäßig leicht feuchte Erde und vermeide stehendes Wasser im Übertopf. Da Spathiphyllum für Haustiere giftig ist, sollte sie außerhalb der Reichweite von Katzen und Hunden stehen. In einem Bad ohne tierische Mitbewohner ist sie dagegen eine äußerst attraktive und funktionale Wahl.

Efeu und weitere kletternde Pflanzen

Auch Efeu (Hedera helix) und andere kletternde Zimmerpflanzen können im Bad eine Rolle spielen, wenn sie ausreichend Licht erhalten. Efeu wird häufig als Luftreiniger beschrieben und kann dazu beitragen, die Luftqualität in feuchten Räumen zu verbessern. In Kombination mit regelmäßigem Lüften kann das die Belastung durch Schimmelsporen verringern.

Im Badezimmer eignet sich Efeu besonders für Regale nahe dem Fenster oder für Hängeampeln, in denen die Triebe nach unten wachsen dürfen. Wichtig ist, Staunässe im Topf zu vermeiden und abgestorbene Blätter regelmäßig zu entfernen, damit kein organisches Material liegen bleibt, das wiederum Schimmel anziehen könnte. In sehr dunklen Bädern sind eher schattenverträgliche Alternativen wie Bogenhanf oder Efeutute die bessere Wahl.

Richtige Platzierung der Pflanzen im Bad

Damit Zimmerpflanzen ihren Effekt gegen Schimmel voll entfalten können, kommt es stark auf die Platzierung an. Bereiche mit besonders hoher Feuchtigkeit wie der unmittelbare Duschbereich, die Nähe zur Badewanne oder Fensterbänke, an denen häufig Kondenswasser entsteht, sind ideal. Dort können die Pflanzen den Feuchtigkeitsüberschuss direkt aufnehmen und Spitzen dämpfen.

Nutze verschiedene Höhen im Raum: Hängeampeln über der Badewanne, Regale neben dem Spiegel und Ecken am Boden, in denen sich sonst Feuchtigkeit staut. Achte darauf, dass die Pflanzen genug Licht erhalten und keine dauerhafte Zugluft herrscht. Zwischen den Töpfen sollte etwas Abstand bleiben, damit die Luft frei zirkulieren und die Feuchtigkeit besser abtransportiert werden kann.

Pflegehinweise: So bleiben deine Badpflanzen gesund

Auch im Bad gilt: Nur gesunde, kräftige Pflanzen können effektiv zur Schimmelprävention beitragen. Gieße darum lieber etwas weniger als zu viel und kontrolliere regelmäßig, ob überschüssiges Wasser aus Übertöpfen entfernt wurde. Eine lockere, gut durchlässige Erde ist Pflicht – insbesondere für Arten wie Bogenhanf und Efeutute, die Staunässe schlecht vertragen.

Reinige die Blätter regelmäßig mit einem feuchten Tuch oder unter lauwarmem Wasser, um Staub und abgesetzte Schimmelsporen zu entfernen. Entferne vergilbte oder abgestorbene Blätter, damit sie nicht anfangen zu faulen. Dünge sparsam, da Pflanzen im Bad häufig weniger Licht bekommen und daher langsamer wachsen. Überdüngung kann zu Salzansammlungen im Substrat führen, die die Pflanzen schwächen.

Häufige Fehler bei Zimmerpflanzen im Bad

Ein häufiger Fehler ist, Pflanzen als einzigen Schimmelschutz zu betrachten und auf Lüften und Heizen zu verzichten. Zimmerpflanzen können zwar viel beitragen, ersetzen aber keine grundlegende Feuchteregulierung. Ebenfalls problematisch ist zu intensives Gießen, vor allem in Bädern ohne Fußbodenheizung oder mit kühlen Ecken. Dann kann die Erde schlecht abtrocknen, und es bildet sich Schimmel direkt im Topf.

Auch die falsche Standortwahl, zum Beispiel direkt auf dem kalten Boden neben der Dusche, kann die Pflanzen schwächen. Besser ist ein leicht erhöhter Standort und eine Unterlage, damit Topfböden nicht dauerhaft im Wasser stehen. Achte zudem auf die Größe: Zu große Töpfe trocknen langsamer, in kleinen Töpfen lässt sich die Feuchtigkeitsmenge besser steuern.

Zimmerpflanzen und andere Anti-Schimmel-Maßnahmen kombinieren

Zimmerpflanzen sind ein wirkungsvolles Zusatztool gegen Schimmel, entfalten ihre beste Wirkung aber im Zusammenspiel mit weiteren Maßnahmen. Lüfte das Bad nach jedem Duschen oder Baden gründlich – idealerweise durch Stoßlüften mit weit geöffnetem Fenster für einige Minuten. In innenliegenden Bädern ohne Fenster sollte die Lüftungsanlage konsequent genutzt und sauber gehalten werden.

Halte die Raumtemperatur möglichst konstant, etwa zwischen 18 und 22 Grad, damit feuchte Luft nicht an kalten Flächen kondensiert. Verzichte möglichst darauf, Wäsche im Bad zu trocknen, oder nutze in diesem Fall einen elektrischen Luftentfeuchter zusätzlich zu den Pflanzen. So entsteht ein durchdachtes Gesamtsystem, in dem Grünlilie, Bogenhanf, Efeutute und Co. ihre Stärken optimal ausspielen und das Badezimmer dauerhaft angenehmer und gesünder machen.

Fazit: Grüne Verbündete gegen Schimmel

Zimmerpflanzen sind eine ästhetische und natürliche Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer zu regulieren und so die Schimmelgefahr zu reduzieren. Besonders bewährt haben sich robuste Arten wie Grünlilie, Bogenhanf, Efeutute, Schwertfarn, Friedenslilie und – bei ausreichend Licht – Efeu. Sie verbinden dekoratives Grün mit spürbaren Effekten auf das Raumklima und lassen dein Bad lebendiger und gesünder wirken.

Wer die passenden Pflanzen auswählt, sie richtig platziert und sie mit klassischen Maßnahmen wie Lüften, Heizen und trockenen Fugen kombiniert, schafft ein wirkungsvolles Anti-Schimmel-Konzept. So wird aus einem potentiell problematischen Feuchtraum ein entspannender Wohlfühlort mit natürlicher Unterstützung aus der Pflanzenwelt.

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