Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, verbringen wir automatisch mehr Zeit im Bett. Wir kuscheln uns ein, genießen lange Winterabende mit einem Buch oder einer Serie und schlafen häufig länger als im Sommer. Gerade deshalb ist es wichtig, im Winter auf eine gute Betthygiene zu achten – und dazu gehört vor allem, die Bettwäsche regelmäßig zu wechseln.
Viele Menschen glauben, dass man die Bettwäsche in der kalten Jahreszeit seltener wechseln muss, weil man weniger schwitzt. Das ist ein verbreiteter Irrtum. Auch im Winter verlieren wir nachts Schweiß, Hautschuppen und Hautfett. Dazu kommen Hausstaub, Milben und eventuell Keime von Erkältungen. All das sammelt sich in der Bettwäsche und kann auf Dauer die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinträchtigen.
Warum der regelmäßige Wechsel der Bettwäsche im Winter so wichtig ist
Die Bettwäsche ist der Textilbereich, der am intensivsten und längsten mit unserem Körper in Kontakt steht. Jede Nacht verbringen wir 6–8 Stunden im Bett – im Winter oft noch mehr. Während dieser Zeit passiert eine Menge, auch wenn wir schlafen.
- Schweiß: Der Körper reguliert auch in kalten Nächten seine Temperatur. Pro Nacht verliert ein Erwachsener im Durchschnitt bis zu einen halben Liter Flüssigkeit – ein Teil davon landet in der Bettwäsche.
- Hautschuppen: Ständig erneuert sich unsere Haut. Abgestorbene Hautpartikel bleiben im Bettlaken, Kissen- und Deckenbezug zurück.
- Hautfett und Kosmetikreste: Cremes, Make-up-Reste, Haargel oder Körperöl gehen von Haut und Haaren auf das Gewebe über.
- Hausstaub und Milben: Hausstaubmilben fühlen sich in warmen, feuchten Umgebungen wohl – also auch im Winterbett.
- Keime und Viren: In der Erkältungssaison können Krankheitserreger über Speichel, Schweiß oder Nasensekret in die Bettwäsche gelangen.
Das Ergebnis: Wer Bettwäsche zu selten wechselt, schläft nicht nur in einer zunehmend unangenehmen Umgebung, sondern riskiert auch Hautprobleme, Allergien, eine schlechtere Schlafqualität und im ungünstigsten Fall wiederkehrende Infektionen.
Wie oft sollte man Bettwäsche im Winter wechseln?
Eine pauschale Antwort gibt es nicht, denn es hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dennoch empfehlen viele Hygiene-Experten im Winter einen Wechselrhythmus von spätestens alle zwei Wochen. Unter bestimmten Bedingungen kann ein häufigerer Wechsel sinnvoll sein.
- Standardempfehlung: Wechsel alle 10–14 Tage.
- Bei starkem Schwitzen: Wechsel einmal pro Woche.
- Bei Erkältung oder Krankheit: Wechsel alle 3–5 Tage, spätestens nach Abklingen der Symptome.
- Bei Allergien gegen Hausstaubmilben: Wechsel idealerweise einmal pro Woche.
- Wenn Haustiere im Bett schlafen: Wechsel mindestens einmal pro Woche durch erhöhte Belastung mit Haaren, Schmutz und Pollen.
Ein praktischer Tipp für den Alltag: Lege dir einen festen „Bettwäsche-Tag“ in der Woche oder alle zwei Wochen fest, zum Beispiel jeden zweiten Sonntag. So wird der Wechsel zur Routine und gerät nicht in Vergessenheit.
Typische Winter-Irrtümer rund um die Betthygiene
Rund um den Winter und die Betthygiene halten sich hartnäckige Mythen. Einige davon führen dazu, dass die Bettwäsche viel zu selten gewechselt wird.
- „Im Winter schwitze ich kaum, also bleibt die Bettwäsche sauber.“
Auch wenn es sich manchmal so anfühlt: Der Körper arbeitet weiterhin. Die Heizungsluft trocknet zwar den Schweiß eher, aber er ist trotzdem da – ebenso wie Hautschuppen und Bakterien. - „Kalte Luft tötet alle Keime ab, ich muss nur lüften.“
Lüften ist wichtig, ersetzt aber keinen Wäschewechsel. Viele Keime, Milben und Allergene bleiben im Textil gebunden, auch wenn das Schlafzimmer gut durchlüftet ist. - „Ich gehe immer geduscht ins Bett, da wird die Bettwäsche nicht schmutzig.“
Eine abendliche Dusche ist gut, aber der Körper produziert auch im Schlaf Schweiß und Hautfett. Völlig „spurenlos“ bleibt die Bettwäsche selbst bei perfekter Körperpflege nicht.
Gesundheitliche Vorteile sauberer Bettwäsche im Winter
Regelmäßig gewechselte Bettwäsche ist nicht nur eine Frage von Sauberkeit und Komfort, sondern wirkt sich direkt auf die Gesundheit aus – gerade in der kalten Jahreszeit, wenn das Immunsystem ohnehin gefordert ist.
- Bessere Schlafqualität: Frische Bettwäsche riecht angenehm, fühlt sich leichter an und unterstützt das allgemeine Wohlbefinden. Das hilft beim Einschlafen und sorgt für einen ruhigeren Schlaf.
- Weniger Hautprobleme: Schmutz, Schweiß und Bakterien können Hautirritationen, Rötungen oder Unreinheiten verstärken. Empfindliche oder zu Akne neigende Haut profitiert besonders von sauberer Bettwäsche.
- Entlastung für Allergiker: Durch häufigeres Waschen lassen sich Hausstaub, Pollen, Milbenkot und Tierhaare reduzieren – ein großer Vorteil für Menschen mit Allergien oder Asthma.
- Geringeres Risiko für Infektionen: Wer verschwitzt, verschnupft oder mit Husten im Bett liegt, verteilt Bakterien und Viren in der Bettwäsche. Ein regelmäßiger Wechsel verringert die Keimlast und damit das Risiko, sich selbst oder andere im Haushalt erneut anzustecken.
Welche Bettwäsche ist im Winter besonders geeignet?
Neben der Wechselhäufigkeit spielt auch das Material der Bettwäsche eine große Rolle. Je nach Stoff kann sich das Schlafklima deutlich unterscheiden. Im Winter sind wärmende, atmungsaktive Materialien ideal.
- Biber- und Flanellbettwäsche: Diese Baumwollgewebe sind angeraut, weich und speichern Wärme besonders gut. Sie sind ideal für Frostbeulen und sehr kalte Schlafzimmer.
- Baumwollbettwäsche (Renforcé, Perkal, Satin): Baumwolle ist atmungsaktiv, pflegeleicht und hautfreundlich. Wer im Winter mit Heizung schläft oder zu leichtem Schwitzen neigt, ist mit klassischer Baumwollbettwäsche gut beraten.
- Frottee oder Nicki: Ebenfalls wärmende Materialien, die sich kuschelig anfühlen, aber für Menschen, die nachts stark schwitzen, manchmal zu warm sein können.
- Bettwäsche mit Mischgeweben: Kombinationen aus Baumwolle und Polyester sind pflegeleicht und knitterarm, können aber weniger atmungsaktiv sein. Für stark schwitzende Personen sind reine Naturfasern meist angenehmer.
Wichtig: Auch die wärmste Bettwäsche sollte atmungsaktiv sein, damit Feuchtigkeit abtransportiert werden kann und sich unter der Decke kein feucht-warmes Klima bildet. Das wäre ein idealer Nährboden für Bakterien und Milben.
So wäschst du Bettwäsche im Winter hygienisch richtig
Damit der Wechsel der Bettwäsche seinen vollen hygienischen Effekt entfaltet, kommt es auch auf die richtige Pflege an. Gerade im Winter, wenn Erkältungsviren im Umlauf sind, lohnt es sich, auf ein paar Details zu achten.
- Waschtemperatur: Bettwäsche aus Baumwolle sollte – sofern vom Etikett erlaubt – bei 60 °C gewaschen werden. Diese Temperatur ist in der Regel ausreichend, um die meisten Bakterien, Viren und Milben abzutöten.
- Vollwaschmittel verwenden: Pulver-Vollwaschmittel enthalten in der Regel Bleichmittel, die beim Reinigen unterstützen und Gerüche neutralisieren.
- Bettwäsche immer auf links drehen: So bleiben Farben länger schön und die Innenseite wird gründlich gereinigt.
- Bettwäsche nicht zu voll in die Maschine stopfen: Genügend Platz sorgt dafür, dass Wasser und Waschmittel alle Fasern erreichen, Schmutz besser gelöst wird und die Wäsche gleichmäßig sauber wird.
- Gründlich trocknen: Bettwäsche sollte vollständig trocknen, bevor sie wieder aufgezogen wird. Restfeuchtigkeit begünstigt schlechte Gerüche und im schlimmsten Fall sogar Schimmelbildung.
Wer die Möglichkeit hat, kann Bettwäsche im Winter im Trockner trocknen. Die Wärme hilft zusätzlich beim Reduzieren von Keimen und lässt die Wäsche schön weich werden. Alternativ ist ein gut gelüfteter Raum mit ausreichend Abstand zwischen den Wäschestücken wichtig, damit alles zügig trocknen kann.
Richtig lüften und heizen für ein gesundes Winter-Schlafklima
Der beste Bettwäschewechsel nützt wenig, wenn das Schlafzimmerklima nicht stimmt. Trockene Heizungsluft, zu hohe Temperaturen und fehlende Frischluft können das Schlafen erschweren und das Raumklima belasten.
- Empfohlene Temperatur: Im Schlafzimmer sind 16–18 °C ideal. Viele Menschen schlafen bei etwas kühleren Temperaturen besser, solange die Bettdecke ausreichend wärmt.
- Regelmäßig Stoßlüften: Mehrmals täglich für 5–10 Minuten die Fenster weit öffnen. Vor dem Schlafengehen sorgt frische Luft für ein angenehmes Raumgefühl.
- Feuchtigkeit im Blick behalten: Eine Luftfeuchtigkeit von 40–60 % gilt als optimal. Zu trockene Luft reizt Schleimhäute, zu feuchte Luft begünstigt Schimmel.
- Heizung nicht zu hoch drehen: Eine zu stark aufgeheizte Luft trocknet die Atemwege aus und kann zu Kopfschmerzen und unruhigem Schlaf führen.
In Kombination mit regelmäßigen Bettwäschewechseln schafft ein ausgeglichenes Raumklima die besten Bedingungen für erholsamen Schlaf im Winter.
Besondere Situationen: Kinder, Allergiker und Haustiere
Je nach Lebenssituation kann es sinnvoll sein, die Wechselhäufigkeit der Bettwäsche im Winter anzupassen. Einige Gruppen haben besondere Anforderungen an Hygiene und Schlafkomfort.
Babys und Kinder
Kinder schlafen oft intensiver, bewegen sich viel im Schlaf und schwitzen nicht selten mehr als Erwachsene. Gleichzeitig sind sie anfälliger für Infekte.
- Bettwäsche von Babys: Bei Spuckflecken, verschütteter Milch oder Erkältungssymptomen sofort wechseln. Ansonsten ist ein Wechsel einmal pro Woche sinnvoll.
- Kinderbettwäsche: Spätestens alle 7–10 Tage waschen, bei Krankheit lieber häufiger.
- Sanfte Waschmittel: Verwende milde oder speziell für Kinder geeignete Waschmittel ohne starke Duftstoffe, um die empfindliche Haut zu schonen.
Allergiker
Wer unter Hausstaubmilben-, Pollen- oder Tierhaarallergie leidet, profitiert besonders von sauberer Bettwäsche.
- Häufigkeit: Mindestens einmal pro Woche wechseln, im Zweifel auch alle 4–5 Tage.
- Temperatur: Wenn möglich, immer bei 60 °C waschen, um Milben effektiv zu reduzieren.
- Zusatzmaßnahmen: Milbendichte Bezüge für Matratze, Kissen und Decke (Encasings) können die Belastung zusätzlich senken.
Haustiere im Bett
Viele Menschen teilen besonders im Winter gerne das Bett mit Hund oder Katze. Das ist gemütlich, bringt aber zusätzliche Haare, Schmutz, Pollen und manchmal Parasiten ins Bett.
- Wechselrhythmus: Mindestens einmal pro Woche, bei Allergien noch häufiger.
- Zusätzliche Decke: Eine separate Decke oder ein Überwurf, auf der das Tier liegen darf, schützt die eigentliche Bettwäsche und lässt sich leichter öfter waschen.
- Pflege der Tiere: Regelmäßiges Bürsten und Pfotenreinigen verringern die Schmutzmenge im Bett deutlich.
Praktische Tipps, um den Bettwäschewechsel im Winter zu erleichtern
Viele Menschen scheuen im Winter den Bettwäschewechsel, weil die Wäsche länger trocknet oder der Aufwand hoch erscheint. Mit ein paar einfachen Strategien lässt sich das deutlich vereinfachen.
- Ausreichend Garnituren besitzen: Plane mindestens zwei bis drei komplette Sets pro Bett ein. So musst du nicht warten, bis die frisch gewaschene Bettwäsche trocken ist.
- Wechsel direkt morgens: Ziehe die Bettwäsche gleich nach dem Aufstehen ab und lüfte die Matratze. So hat sie den ganzen Tag Zeit zu trocknen, bevor du abends das frische Set beziehst.
- Betttage planen: Lege feste Tage für Wäsche und Wechsel fest, damit die Betthygiene automatisch in deinen Wochenablauf integriert ist.
- Ordnung im Wäscheschrank: Bewahre Bettwäsche-Sets zusammen gefaltet in einem Bezug oder in einer Box auf. So sind sie mit einem Griff einsatzbereit.
Mit diesen Gewohnheiten fällt es leichter, auch im Winter konsequent auf saubere Bettwäsche zu achten – ohne dass es als zusätzliche Belastung empfunden wird.
Fazit: Frische Bettwäsche – ein Plus für Gesundheit und Wohlbefinden im Winter
Regelmäßig Bettwäsche zu wechseln, gehört zu den einfachsten, aber wirkungsvollsten Maßnahmen für ein gesundes und behagliches Zuhause im Winter. Trotz kühler Temperaturen und oft trockener Luft verlieren wir nachts weiterhin Schweiß, Hautschuppen und Hautfett. Diese Rückstände bilden zusammen mit Hausstaub und Keimen ein Umfeld, das Allergien, Hautprobleme und schlechten Schlaf begünstigen kann.
Wer im Winter etwa alle zwei Wochen die Bettwäsche wechselt – und in besonderen Situationen wie Krankheit, Allergien oder bei Haustieren im Bett auch häufiger –, schafft die Basis für ein hygienisches Schlafzimmer. In Kombination mit der passenden Winterbettwäsche, der richtigen Waschpflege und einem guten Raumklima wird das Bett zum echten Wohlfühlort, in dem Körper und Geist zur Ruhe kommen können.
So wird der Winter zur Jahreszeit der Erholung: mit frischer Bettwäsche, gutem Schlaf und einem deutlich besseren Gefühl, wenn du abends ins Bett steigst.



